Worauf es in der Politik wirklich ankommt (meine Erfahrungen)
Bin seit ein paar Jahren in der Lokalpolitik tätig und gerade in den größeren Städten stellt man sich die Politik oft ganz anders vor als sie tatsächlich ist.
Wer welchen Listenplatz bekommt, hängt nicht von der Leistung, Bekanntheit, oder sonstigen Fertigkeiten ab, sondern meistens nach folgendem:
1.Wie loyal bist du zum Spitzenkandidat? (Bedingungslose Loyalität gefordert) . . 2.Bist du eine Frau? (Reisverschlussprinzip) 3. Bist du irgendwie besonders eng mit jemandem wichtigen in der Partei verwandt oder befreundet? 4. Sagst du zu allem ja und Amen, hast keine eigene Meinung und widersprichst nie dem Obmann . ....uuund ganz zum Schluss, Leistungen im Wahlkampf und Bekanntheitsgrad.
Selbst wenn man die anderen Punkte alle erfüllt, so lange der 1.Punkt nicht erfüllt ist, kannst du in den anderen Punkten noch so gut sein, es kann sein, dass du nicht mal kandidieren kannst, auch wenn du dich über 10Jahre zB eingebracht hast.
Aja und wenn du bei einer Abstimmung zwischen 2 Kandidaten im falschen Team bist dann Gnade dir Gott, dann brauchst dich jahrelang nicht mehr blicken lassen.
Wie sind da eure Erfahrungen?
PS: Ja vielleicht war ich da auch naiv, aber als Idealist und Fairness-Fanatiker ist das für mich schon schockierend/ernüchternd
PPS: es ist mir zB passiert: , dass eine Frau einen besseren Listenplatz bekommt, obwohl sie noch nie mitgeholfen hat, einfach weil man Frauen auf die Liste möchte, oder dass ein seit 20Jahren Aktiver rausfliegt, nur weil er nicht loyal dem Obman gegenüber ist
PPPS: Wenn man sich die Punkte so durchliest klingt es abgesehen vom 2. bissl wie eine Mafia statt Parteien