TW Fehlgeburt - Berufsleben und ,,Traumata''
Hallo liebe Community, ich dachte hier ist einer der besten Orte um so etwas zu fragen/ um hier Hilfe zu suchen.
Ich (W/19 aus Graz) habe im Dezember Letzen Jahres eine sehr ich sag mal Angsteinflößende Erfahrung im Arbeitsbereich gemacht. Ich schildere das zum ersten mal jemanden der nicht mein Frauenarzt ist und mein Freund weiß von dem ganzen bis heute noch nichts ich krieg es nicht übers Herz das ihn zu erzählen.
Ich Arbeite in der Gastronomie als Kellnerin sowie als Köchin und war zu diesen Zeitpunkt auch als Springer eingestellt. Am tag zuvor Arbeitete ich in der Küche wo mich der Küchenchef über den Tag hinweg zur sau machte da ich nicht ganz bei der Sache war. Ich erfuhr 10 Minuten vor der Arbeit vom Frauenarzt das ich im 2. Monat Schwanger wäre. Natürlich wollte ich das in diesem Moment auch nicht in die Welt raus posaunen somit habe ich meinen Vorgesetzten nur erzählt ich sei neben der Spur aufgrund eines ,,Streit zuhause'' mit meinen Freund. Besagter Küchenchef hat mir an diesen tag auch eine Backpfeife verpasst da ich einen Kg Staub statt Kristall Zucker abwog (er sagte einfach Zucker und ich hab daher einfach das genommen das ich dachte es wäre richtig, nochmals nachfragen war nicht drinnen da er zu den Zeitpunkt schon mit jeden am schreien war)
Denke diese Info ist wichtig vom Vortag -
nun zum eigentlichen Tag an dem ich denke das es passiert ist. An diesen Tag arbeitete ich im Service, ich bin Linkshänder und hab die schlechte Angewohnheit zwei Teller auf der rechten statt linken Hand zu tragen. Besagter Küchenchef sah das und wütete in der Küche dann auf Vollgas mit mir rum. Ich lies es mir in dem Moment nicht mehr gefallen und habe genauso weinend zurück geschrien. Es ging soweit das jemand die Oberste Chefin vom Restaurant holen musste da er anfing mit Teller nach mir zu werfen. als diese nun dazu kam merkte ich etwas wird komisch. Ich rannte aus Instinkt einfach los auf die Toilette und hatte dort dann eine Fehlgeburt (Frauenarzt sagt es könnte der extreme stress aus dieser Situation gewesen sein).
Die Chefin wartete Schreiend und gegen die Tür tretend vorm Mitarbeiter WC auf mich bis ich raus kam. aus schock spülte ich das Kind dann die Toilette runter (mein Fehler ich weiß ich wusste mir da selbst nicht mehr zu helfen). Ich trat dann extremst im Schock blutverschmiert vor die Tür. Meine Chefin schrie mich weiter an. Als ich ihr trocken ins Gesicht sagte ich hatte eine Fehlgeburt sagte sie plötzlich im monotonen Ton zu mir ich solle mich umziehen gehen und weiter Arbeiten.
Am Tag danach reichte ich meine Kündigung ein und habe die nächsten 14 Tage auf Krank gemacht da ich es nicht aushielt dieses Gebäude nochmals zu betreten und diesen Personen ins Gesicht zu sehen als wäre nichts passiert.
seit dem bin ich nun auch zuhause geblieben, und das AMS möchte das ich weiter als Kellnerin arbeite da es kein Psychologisches gutachten gäbe das mich ungeeignet für diese Berufliche Tätigkeit mache. Ich musste mich nun auch bei Gastronomischen Betrieben gezwungener maßen Bewerbung und habe auch in der Hoffnung genommen zu werden mich in anderen Sparten beworben. Ich habe das bis heute nicht verarbeitet, denke auch langsam das ich in etwas wie eine Depression gefallen bin. Ich bin gedanklich wie ausgeschalten, alles läuft nur mehr an mir vorbei und nicht kommt wirklich ran an mich außer dieses Erlebnis. mein Freund wusste nichts von der besagten Schwangerschaft und ich kanns ihn auch nicht erzählen. Ich schreibe das hier einfach da ich Hoffe Tipps zu bekommen und oder jemand kennt eine Anlaufstelle für mich. Ich schaff es nicht das alles laut auszusprechen. Einerseits will und kann ich nicht mehr weiter wie aus dem Bett und wenn die Energie grade noch reicht mir ein Essen Kochen, und anderseits will ich alles hinter mir lassen und in einem neuen Job durstarten, werde aber meistens schon bei schriftlicher Bewerbung abgelehnt. Durch Pflichtbewerbungen vom AMS wollten mich alle nehmen, natürlich schilderte ich nicht warum ich gekündigt hatte. Jedes mal wenn ich versuche diese Berufe nochmals anzugehen bekomme ich riesen Panik und Schnappatmung (habe Atemübungen schon ausprobiert ). alleine schon der Gedanke das ich das noch mals machen hinterlässt mich in Angst. Ich weiß ich bräuchte Psychologische Unterstützung, bekomme aber egal wo ich Anrufe keine Termine vor ende August/ Anfang September.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter und hoffe hier gibt es jemanden der mir Helfen kann, ich kann ehrlich nicht mehr in diesen Beruf, ich schaffe es einfach nicht mehr. Meine Ausbildungszeit war schon schlimm - von Beleidigungen bis hin zu einer Messerattacke zwischen anderen Arbeitskollegen im Tiefkühlraum. Ich hab genau aus diesen Grund sogar das Bundesland damals verlassen um in der Gastronomie noch mal halt zu finden, wo ich dann oben geschildertes erlebte.
Ich will einfach wieder ein normales Leben mit normalen Alltag. Keine Arbeitslosigkeit mehr und auch kein verstecken mehr, aber ich schaff es einfach nicht.
EDIT:
Vielen Dank an all die positiven Kommentare und die gesammelten Hilfsangebote von denen ich bis dato noch nichts wusste/ vergessen hatte das es die gibt.
Ich bin zutiefst dankbar das Ihr alle mir da weitergeholfen habt den Weg weiter gehen zu können. danke für euer Verständnis auch das ich sehr sehr lange gebraucht habe um allein schon am jetztigen Punkt zu stehen. Ich weiß es wäre falsch es meinen Freund zu verschweigen aber ich schwöre das ich es ihn nie nicht erzählt habe weil ich es mich wollte oder vertuschen wollte, ich konnte es wirklich nicht! Die vielen positiven worte und das wissen das ich jetzt aber habe, ebenso die Hilfestellungen die ich nun kenne, werden mir dabei aber sicherlich helfen. Der Tipp den jemand geschrieben hat mit dem auf einen Zettel schreiben habe ich versucht, bin bis dato leider gescheitert das in Worte zu fassen. Habe mit meinen Freund nun auch einen eigenen Abend vorgeplant indem wir das alles besprechen werden und ich ihn mal die gesamte Lage erklären werde. Nachdem er natürlich einen Brief von mir in die Hand gedrückt bekommt denn aussprechen geht noch immer nicht bei der gesamten Sache.
Da die Frage aufkam: nein das Kind war nicht geplant. Ich kann keine hormonelle Verhütung benutzen durch starke Nebenwirkungen wie Depressionen und konstante starke Blutungen und daher miteingehenden blutmangel (stäbchen, Pille, und Hormon spirale bereits ausprobiert - und nie wieder lass ich mir eine Spirale einsetzen das war eine meiner schlimmsten Erfahrungen im Thema Verhütung). Nunja und irgendwann kams mal dazu das eben das Kondom gerissen ist, und die Pille danach hatte nicht die gewünschte Wirkung.
so ehrlich bin ich auch. Ich war zu dem zeitpunkt als ich das Kind verloren habe auch noch nicht sicher ob ich es behalten kann. Nicht aufgrund irgendwelcher Einschränkungen körperlich, sondern aufgrund dessen das ich und mein Partner eben sehr sehr jung sind und eben Finanziell nicht gut aufgestellt wären um ein Kind ein schönes Leben von Anfang an garantieren zu können. Dennoch ist der Verlust und die Machtlosigkeit die man in dieser Situation hat absolut schwer zu ertragen gewesen. Ich habe auch nie mit meiner Mutter darüber geredet da ich mir Kommentare wie „ist eh besser so“ ersparen wollte.
Zum Thema welches Restaurant es ist/ war möchte ich wenig sagen. Es gab seit ich gegangen bin einen extremen wechsel in diesen Haus und möchte nicht das ein neuer filial zuständiger den shitstorm abbekommt. Ebenso haben sie seit dem auch einen gewaltigen Personalwechsel gehabt und somit möchte ich keinen „boykott„ starten wofür die jetzigen zuständigen nichts können. Das einzige das ich zum Arbeitgeber sagen kann falls es hilft war das ich erst mitte August drinnen startete und 2 Monate vor Kündigung die „längste Mitarbeiterin“ dort war mit Ausnahme der Abwasch Mitarbeiter und einen einzelnen tellerträger.
ebenfalls wegen dem rechtlichen dagegen vorgehen oder über die AK da was machen. Ich bin absolut ehrlich mit euch, ich denke zum jetzigen Zeitpunkt zumindest schaff ich das nicht. Das alles abermals schildern zu müssen und das jeder Person aufzutischen was passiert und geschehen ist schaff ich zumindestens jetzt nicht. Ich habe gegenüber den Personen den Frieden gefunden da ich weiß das sie nicht mehr in der Branche tätig sind und alle selbst nun entweder in Rente (unglücklich) und oder in einer midlife- Krise hängen (besagte Chefin wurde rausgeschmissen und ersetzt durch einen von mir eingelernten Hilfsarbeiter, das ist Genugtuung für mich) rausgeschmissen wurde sie übrigens da sie der Ober firma Geld abgezapft hatte (sprich Umsätze gefälscht und selbst das Geld eingezogen das dann mehr war) - denke das da die Info hilft das es eine restaurant Kette und Franchise ist (nein kein McDonald’s oder Subway, ich meine wirklich Restaurant)
Und nun zum Thema neue Ausbildung: ich würde es liebendgerne machen ja kann mir aber kein Leben damit leider finanzieren. Ich habe keine familiäre Unterstützung und möchte meine langjährige Beziehung nicht durch sowas belasten. Ich könnte nicht mit den Gedanken leben das wenn man einen streit hat oder man sich eben innerhalb der 2-3 Jahren „auseinanderlebt„ (heutzutage passiert es in unserem Alter doch noch recht oft da wir uns stetig weiterentwickeln) das ich mich wegen der finanziellen Umstände nicht trennen könnte. Über eine Stiftung ginge es definitiv, man müsste nur mal an sowas rankommen und da kenne ich mich leider zu wenig aus. Ich habe extra zu dem Thema einen Termin mit meiner AMS Beraterin ausgemacht die kann da sicher weiterhelfen. - Danke an denjenigen der dies auch vorgeschlagen hat! Wusste davor auch nichts davon.
Auch danke an die Person die etwaige Wege zur Beihilfe bei der Trauer um Sternkinder aufgezählt hatte. Ich wusste nicht das man an Friedhöfen einen eigenen Sektor hat für Sternenkinder hat. Ich werde das definitiv machen und vielleicht hilft es auch.
Ich denke ich werde sobald ich einen neuen Berufsweg eingegangen bin das in diesem Edit auch hinzufügen.
Danke nochmals an alle❤️